Area 47 Ötztal Bahnhof
besucht im Mai 2016Erlebnisbericht vom 26. Juni 2016
Raus aus der Stadt, ab nach Tirol ins Ötztal und rein in die Area 47! Der Outdoor-Actionpark in Ötztal-Bahnhof liegt mitten in den Tiroler Alpen am Eingang zum Ötztal. Über die Inntal-Autobahn erreicht man den kleinen Ort ohne Probleme, von der Abfahrt geht es immer der Beschilderung folgend zur Area 47. Ein großes Holztor markiert die Hauptzufahrt. Bereits hier gibt es hier und da kostenfreie Parkplätze am Wegesrand, bis zur eigentlichen Area 47 und dem Haupteingang sind es aber noch ein paar Kilometer. Man kann sich also vorstellen, wieviel Andrang hier an gut besuchten Tagen herrscht. Am besten fährt man immer der Straße nach, bis man im Tal ankommt. Dort befindet sich ein großer Parkplatz. Falls hier keine Parkmöglichkeiten mehr zu finden sind kann man immer noch zurückfahren und sich auf einen der unbefestigten Wiesenparkplätze stellen.
Bereits bei der Anfahrt sieht man links den Wildwasser-Fluss Ötztaler Ache, der einen auf das Outdoor-Abenteuer einstimmt und mit seinem grünlich schimmernden Wasser die Herzen von Rafting-Fans höher schlagen lässt.
Tatsächlich ist die Area 47 kein gewöhnlicher Wasserpark sondern vielmehr ein Outdoor-Spielplatz für große Jungs und Mädels. Das wird schon gleich am Eingang zur Area 47 deutlich. Denn dort hängt unter einer 27 Meter hohen Brücke ein Hocheil-Garten, außerdem kann man sich von einer Plattform unterhalb der Brücke in die Tiefe stürzen und dann an einem Seil hin und her schwingen, ehe man sanft hinabgelassen wird.
Ein kompletter Brückenpfeiler wurde zur riesigen Kletterwand umgebaut. Unter Anleitung und mit entsprechender Ausrüstung kann man sich hier in luftige Höhen begeben.
Der Eingang zur Water AREA, wie der Action-Wasserpark heißt, befindet sich über den Fluss rechts um die Ecke. Auf dem Weg dorthin kommt man an eingezäunten Beachvolleyball- und Soccer-Feldern vorbei. Außerdem befindet sich vor dem Eingang ein großer Souvenir- und Outdoor-Shop. Neben Badehosen und Bikinis gibt es hier auch Tshirts, Shorts und diverse Ausrüstung zu kaufen. Nachdem man an der Kasse den Eintritt bezahlt hat geht es am Restaurant mit Außenterrasse vorbei zur Outdoor-Wasserarena.
Herzstück der Area 47 ist ein großer See. Hier gibt es zahlreiche Wasserattraktionen wie eine große Plopping-Anlage, eine Schanze die man mit einem Board hinabdüsen und dann über den See schlittern kann oder eine Wakeboard-Anlage, die einen quer über den See zieht. Für die meisten Attraktionen wird eine entsprechende Ausrüstung benötigt, außerdem sollte man sich vorher anmelden, da die Nutzung ausschließlich mit Instruktor und unter Anleitung möglich ist. Ausrüstung gibt es natürlich zum ausleihen direkt in der Area 47, sodass man gut gerüstet ins Abenteuer starten kann.
Grund unserer Anreise sind aber nicht etwa die ungewöhnlichen Outdoor-Aktivitäten sondern die große Rutschenanlage mit fünf Riesenrutschen und einer Canonball Wasserkanone. Zuerst geht es also ab in die Umkleiden die sich in kleinen Holzhütten auf dem Areal befinden. Hier kann man sich in Gemeinschaftsräumen umziehen und so schnell und unkompliziert ins Wasserabenteuer starten.
Die Duschen befinden sich in einer separaten Hütte. Die Gestaltung erinnert am ehesten an Camping-Duschen. Die Anlage ist eher zweckmäßig, zur Körperpflege vor und nach dem Outdoor-Wasserspaß in der Area 47 reicht es aber auf jeden Fall.
Klamotten und die Schwimmtasche finden in einem der Kleiderspinde ihren Platz. Auf der Liegewiese direkt am Badesee kann man es sich entweder im saftigen Grün oder auf einer Liege bequem machen. Über einen Naturstrand ist der Zugang zum See möglich, das Gewässer wird allerdings schnell tief und glitschige Steine erschweren den langsamen Zugang zu dem vor allem zu Beginn der Saison noch recht kühlen Gewässer. Ein mit Schwimm-Pontons gebauter Steg über den Badesee bringt den Besucher auf die andere Seite. Hier sollte man seinen Gleichgewichtssinn unter Kontrolle haben. Falls nicht, gibt es eine unfreiwillige Abkühlung im See.
Der Edelstahl-Rutschenturm sieht imposant aus, die Treppen führen bis auf 21 Meter nach oben. Das ist aber nicht der höchste Punkt des Turmes, denn dieser bietet eine 27 Meter hohe Sprungplattform, um sich in die Tiefe zu stürzen. Über eine weitere Treppe gelangt man nach oben zur Plattform.
Wir fangen erst einmal ganz unten an, denn dort startet die 20 Meter lange Kinderrutsche. Die Edelstahlrutsche ist das einzige Angebot für Kinder in der Area 47. Los geht es mit einem übertunnelten Abschnitt, danach geht es recht flott als offene Riesenrutsche weiter, bis man im Flachwasser-Auslauf sanft abgebremst wird.
Die Breitrutsche “Wave” ist ebenfalls eine der harmloseren Rutschen. Mit bis zu vier Personen gleichzeitig kann man sich hier witzige Duelle liefern und über die Wellen der Rutsche dem Auslauf entgegenrutschen. Wer mit viel Schwung startet schafft es hier sogar, auf der letzten Welle der 24 Meter langen Edelstahl-Rutsche leicht abzuheben und mit Karacho im Landebecken einzuschlagen.
Weiter geht es den Turm hinauf, auf zur Kamikaze. Diese Edelstahl-Rutsche ist eigentlich eine offene Riesenrutsche mit extrem steilem Drop am Start und kurz vor dem Auslauf. Eine Ampelanlage regelt die Abstände auf dem Spaßgerät. Bei grün geht es mit einem steilen Drop los, sodass man mit extremer Geschwindigkeit in die Spiral-Kurve rast. Anschließend folgt eine schaukelige Passage und am Ende ein Steilstück. Da die Rutsche hier vom halbrunden Querschnitt auf einen eckige Rutschfläche übergeht, donnert man links und rechs gegen die Bande, ehe man nach unten rast und dann im überdachten Landebecken einschlägt. Die 52 Meter lange Riesenrutsche macht richtig Laune, in den Kurven geht es gut nach oben und die Landung ist vergleichsweise sanft. Nur der Wechsel zwischen offener Rutsche und Steilstrecke ist ein wenig ruppig.
Noch ein wenig höher startet die Twister-Rutsche. Die imposante Riesenrutsche schlängelt sich mit mehreren Spiralen den Rutschenturm hinab. Kleine Zwischengeraden und Mini-Jumps tragen zur Abwechslung bei. Nach 133 Metern mündet die Rutsche in den Flachwasser-Auslauf. Die Rutsche würde nicht zur Area 47 passen, wenn es nicht auch hier einen schönen Drop vor dem Auslauf gäbe - macht Spaß!
Klares Highlight am Rutschenturm ist die Freefall-Rutsche, die ganz oben am Rutschenturm aus 21 Metern Höhe startet. Pech für die Frauen: Diese Rutsche darf nur von Männern gerutscht werden, da Verletzungen am Unterleib durch den hohen Wasserdruck nicht ausgeschlossen werden können.
Laut Typenschild ist die Rutsche lediglich 24 Meter lang und verfügt über ein Gefälle von durchschnittlich 60 Grad. Eine Drehkreuzanlage am Start und am Auslauf gewährleistet, dass sich immer nur eine Person im Landebereich aufhält. Eine Ampelanlage signalisiert zusätzlich, wenn gerutscht werden kann. Dann geht es durch das Drehkreuz und man setzt sich in den noch flachen Einstieg. Nun müssen die Beine über Kreuz, Körperspannung halten und an der Startstange in die Rutsche ziehen. Den Rest erledigt die Schwerkraft - und zwar mit brachialer Gewalt! Mit einem irren Tempo rast man die Rutsche hinab, verliert zeitweise sogar den Kontakt zur Rutschenfläche und schlägt anschließend im Landebecken auf. Die Landung ist hart, in Anbetracht der Starthöhe aber in Ordnung. Nun schlittert man noch ein Stück durch den überdachten Auslauf und verlässt anschließend den Landebereich durch das Drehkreuz. Die Freefall ist eine echt geniale Rutsche, die man sofort wieder rutschen möchte, wenn man sich einmal getraut hat. Unbedingt probieren!
Weniger eine Rutsche sondern vielmehr eine Action-Attraktion ist die Canonball Wasserkanone von Wiegand-Maelzer. Das Wasserkatapult ist dank der riesigen, 1.000 Liter fassenden Zylinders nicht zu übersehen. Während der Ladephase - wenn Wasser in den Tank gepumpt wird - macht die Rutsche außerdem durch ein lautes Zischen auf sich aufmerksam. Zur Nutzung der Wasserkanone setzt man sich in eine Edelstahl-Mulde direkt vor das Auslass-Gitter für die Wassermassen. Dabei muss man sich so nah wie möglich an die Rückwand setzen, die korrekte Position wird durch einen Sensor registriert.
Sobald genügend Druck aufgebaut ist und die Ampel auf Grün umspringt, kann man mit überkreuzten Armen die beiden Buzzer links und rechts gleichzeitig drücken Anschließend ertönt eine Sirene und man wird augenblicklich mit gewaltiger Kraft und einer irren Bechleunigung nach vorne geschossen.
Jetzt geht es bis zu zehn Meter durch die Luft, ehe man aus ungefähr fünf Metern Höhe mehr oder minder unkontrolliert ins Wasser fällt. Entgegen den Erwartungen ist der Abschuss im Rücken zwar deutlich spürbar aber nicht schmerzhaft. Das Gitter verteilt die Energie gut auf die gesamte Fläche, sodass man in einem riesigen Wasserschwall davongetragen wird. Vom eigentlichen Flug durch die Luft kriegt man aufgrund der Wasserwolke um einen herum nur wenig mit.
Das Wasserkatapult in der Area 47 ist definitiv eine der Attraktionen, die man ausprobiert haben sollte. Das Gefühl mit 1.000 Litern Wasser im Rücken durch die Luft geschossen zu werden ist klasse, nur beim Aufprall auf dem See sollte man schauen, dass man nicht gerade einen Bauchplatscher hinlegt.
Wie anfangs erwähnt gibt es auf dem Outdoor-Gelände auch ein Restaurant, in dem man sich für das nächste Abenteuer oder die Heimreise stärken kann. Beim Sitzen auf der Außenterrasse hat man einen schönen Blick über den See und kann anderen Besuchern bei der Nutzung der verschiedenen Attraktionen zusehen. Hier macht es immer wieder Spaß den Gruppen beim Plopping zuzuschauen, wie hilflos auf dem Luftkissen sitzende Probanden durch die Luft geschleudert werden.
Fazit
Die Area 47 ist ein ungewöhnliches Outdoor-Areal in den Tiroler Alpen. Der Wasserpark ist dabei nur ein Teilbereich der umfangreichen Outdoor-Aktivitäten, die man im Ötztal erleben kann. Ein Besuch ausschließlich für die Rutschenanlage lohnt sich aber auf alle Fälle, für reichlich Action und Abwechslung ist gesorgt. Schade ist, dass die Freefall-Rutsche nicht auch für Frauen freigegeben ist - diese verpassen hier definitiv das Highlight am Rutschenturm. Der Adrenalin-Spiegel wird in der Area 47 definitiv auf neue Höhen getrieben, wenn man aus 21 Metern nach unten rast oder sich von der Wasserkanone über den See schießen lässt. Für Outdoor-Fans gehört die Anlage in Tirol ganz oben auf Todo, Rutschenfans kommen ebenfalls voll und ganz auf ihre Kosten. Für Familien mit Kindern ist die Anlage hingegen weniger geeignet, das Angebot für Kids hält sich stark in Grenzen.
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