Badeparadies Schwarzwald Titisee-Neustadt

18 Rutschen, ein riesiger Wellness- und Saunabereich sowie ein extra Badbereich mit den Quellen der Gesundheit. So klingen die Eckdaten für das Badeparadies Schwarzwald Titisee-Neustadt. Mit viel Presserummel angepriesen und als eines der größten Rutschenparadiese Europas angekündigt wurde 2010 das Badeparadies Schwarzwald aus dem Boden gestampft und im Dezember 2010 eröffnet. Wir haben uns nun zum wiederholten Male auf gemacht, um das tolle Schwimmbad zu besuchen. Unter anderem, um neue Fotoaufnahmen und Videos aller Rutschen zu machen.
Die Anfahrt zum Badeparadies Schwarzwald führt über die Autobahn A5 und dann ab der Abfahrt Freiburg über die Bundesstraße B31 Richtung Titisee-Neustadt. Das immer noch neu und vor allem edel wirkende Erlebnisbad ist nicht zu verfehlen, die Abfahrt ist ausgeschildert und der für Besucher des Badeparadies Schwarzwald kostenlose Parkplatz ist schnell erreicht. Bereits von Außen ist das Galaxy mit den vielen Rutschen zu sehen, auch die große Glasfront der Palmenoase ist zu sehen. Also nix wie rein.

Der Eingangsbereich bzw. das große Foyer ist gelungen und mit Palmen wird bereits am Eingang Südsee-Feeling erzeugt. Zahlreiche Sitzmöglichkeiten stehen zur Verfügung, ebenso gibt es einen Bademoden-Shop, welcher rechts im Foyer integriert ist. Auch für besuchsstarke Tage muss man nicht mit ewigen Wartezeiten rechnen, denn es gibt gleich vier Kassen im Badeparadies Schwarzwald, um den Besucher möglichst schnell ins Bad zu bekommen. Nach dem Bezahlen erhält man einen nummerierten Schlüssel mit Chip und kann dann durch ein Drehkreuz zu den Umkleiden.

Je nach gewähltem Tarif - es steht das Galaxy, die Palmen-Oase und das Saunaparadies zur Wahl - geht es zu den jeweiligen Umkleiden. Hier kann man sich in schon fast luxoriösen Umkleidekabinen umziehen und seine Sachen in ausreichend großen Schließfächern verstauen. Dabei muss man genau das Schließfach mit der eigenen Schlüsselnummer nutzen. Deswegen sollte man sich auch im jeweils gebuchten Umkleidebereich umziehen.

Die Duschen sind ein weiteres Prachtstück im Badeparadies Schwarzwald. Die vollständig in Marmor-Optik gehaltenen Duschen bieten keine offenen Duschplätze, sondern jeweils einzelne, mit Sichtschutz voneinander getrennte Waschplätze. Hier gibt es sowohl einstellbare Wassertemperatur als auch große Ablagemöglichkeiten für Handtücher, Duschgel und Shampoo. Ähnliche Duschen gibt es in der Thermenwelt Erding vom gleichen Betreiber. Ähnlich nobel fallen auch die sanitären Anlagen aus, die Sauberkeit ist ohnehin kaum zu toppen. Es ist eher eine Seltenheit, wenn man mal nicht ein Mitarbeiter vom Reinigungspersonal durch die Umkleiden, die Duschen oder den Badbereich flitzen sieht. Einfach top!

Bevor wir uns den Rutschen widmen, geht es in die Palmenoase. Dieses Herzstück des Erlebnisbades in Titisee-Neustadt versprüht vom ersten Moment an Urlaubsfeeling pur. Überall stehen echte Palmen, der komplette Beckenrand ist gesäumt von toll blühenden Orchideen und die komplett in Glas erbaute Halle lässt jede Menge Tageslicht ins Innere. Am Abend ist die Palmenoase zudem stimmungsvoll, fast romantisch beleuchtet. Und wer das Bad im Sommer besucht, kommt in den Genuss des Freibad-Feelings. Denn bei warmen Außentemperaturen kann das Glasdach bis etwa zur Mitte geöffnet werden und man kann unter freiem Himmel im 33°C warmen Wasser planschen.

Zahlreiche Massageliegen, unzählige Bodensprudler und Whirlbuchten lassen kaum Wünsche offen. Das im Badeparadies Schwarzwald noch mehr Wert auf Wellness und Entspannung gelegt wird, verdeutlicht auch die Regelung, dass erst Personen ab 16 Jahren Zutritt zur Palmenoase erhalten. Lediglich kleine Kinder können in Begleitung ihrer Eltern im winzig ausgefallenen Kinderplanschbereich außerhalb des Galaxy Schwarzwald am Palmen-Urlaub teilhaben.
Ein weiteres Highlight im riesigen Becken der Palmenoase im Badeparadies Schwarzwald ist die Poolbar direkt im Wasser. Hier kann man zahlreiche alkoholhaltige und alkoholfreie Cocktails bestellen und direkt im Wasser auf Barhockern genießen.

Das Badeparadies Schwarzwald wurde mittlerweile um die Quellen der Gesundheit ergänzt. Hier befinden sich vier Gesundheitsbecken mit unterschiedlichen Mineralien in einem separaten Raum, welcher direkt von der Palmenoase aus zugänglich ist. Da nach dem Baden im mineralhaltigem Wasser kurzes Abduschen empfohlen wird, gibt es hier separate Duschmöglichkeiten.

Ein weiteres Beckenangebot in der Palmenoase ist das per Durchschwimmkanal erreichbare Außenbecken. Auch von hier aus hat man direkten Zugang zur Poolbar und kann Cocktails unter freiem Himmel genießen - und das bei jeder Jahreszeit! Auf Whirlliegen mit Panoramablick auf den Schwarzwald kann man so im Sommer saftig grüne Wiesen bewundern und einen Blick über den extra für das Badeparadies angelegten See schweifen lassen. Im Winter bietet sich eine wunderschöne Winterlandschaft mit verschneiten Berghängen. Im Sommer kann man sich außerdem auf einem großen, bis auf den See reichenden Steg auf Liegen sonnen oder mit dem Tretboot eine Runde über das künstlich angelegte Gewässer drehen.

Im Inneren wartet mit dem Schwarzwald-Nebel ein Dampfbad, welches seinem Namen alle Ehre macht. In einem großen Raum wird mit annähernd 100% Luftfeuchtigkeit und fluoreszierender Beleuchtung ein ganz besonderes Ambiente geschaffen. Rund um einen Brunnen, aus welchem der Wasserdampf strömt, ist eine große Sitzbank angeordnet, auf welcher man die wohlig warme, feuchte Luft genießen kann.

Auf dem Weg durch die zahlreichen, bequemen Liegen zwischen den Palmen gelangt man auch irgendwann zum Restaurant im Badeparadies Schwarzwald. Wer jetzt schwimmbadtypische Kost erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Dafür wird der Badegast im Badeparadies Schwarzwald mit kulinarischen Leckerbissen, toll angerichteten Hauptgerichten, Salaten und Nachspeisen überrascht. Die Auswahl ist riesig und alles wird frisch zubereitet. Das Preisniveau ist zwar etwas höher als im Sportbad um die Ecke, der Aufpreis lohnt sich aber auf alle Fälle - besseres Essen findet man selbst in gehobenen Restaurants nicht! Wellness für Körper und Seele - ein weiterer Höhepunkt im Badeparadies Schwarzwald! Sein Essen kann man stilecht wie in der Karibik unter Palmen fast direkt am Wasser genießen, oder im Sommer auf der großen Außenterrasse am See.

Von der Palmenoase gelangt man durch eine Drehkreuzanlage und anschließend durch eine Treppe auf die Empore zur Wellness-Oase. Dieser FKK-Bereich ist Sauna-Freunden vorbehalten und bietet zahlreiche Wärmekabinen, verschiedene Saunen und eine große Liege-Terrasse über der Palmenoase. Natürlich fehlt auch hier eine eigene Poolbar nicht und so können Saunagänger ganz ungestört im Wasser einen Cocktail oder einen kühlen Drink genießen. Den Sauna-Bereich haben wir selbst nicht besucht, weshalb wir hier keine weiteren Details nennen können.

Langsam wird es Zeit für viel Action, also ab ins Galaxy Schwarzwald. Wahlweise über den Umkleidebereich oder über einen Verbindungsgang zwischen Palmenoase und Galaxy gelangt man zum Rutschenparadies. Dessen einzige Beckenattraktion beschränkt sich auf ein großes Wellenbecken, welches vor allem unter der Woche auch als 25 Meter langes Sportbecken genutzt wird. Ab 14 Uhr und am Wochenende gibt es jede halbe Stunde Wellengang mit dazu passender, leider aber sich ständig wiederholender Musik. Zugegeben: bei einem längeren Aufenthalt kann man durchaus einen Ohrwurm für die actionreiche und gleichzeitig harmonische Melodie entwickeln.

Das Badeparadies Schwarzwald wirbt auf der Webseite mit 18 Riesenrutschen. Damit hätte das Erlebnisbad neben dem Galaxy Erding die größte Rutschenanlage in Deutschland. Schon beim ersten Blick ins Galaxy Schwarzwald relativiert sich diese Aussage aber sofort. Denn von den 18 Rutschen sind gerade einmal sechs Rutschen vollwertige Riesenrutschen, außerdem zählt die Triple Slide als drei Rutschen. Der Rest ist ein zugegebenermaßen breit gefächertes und unterhaltsames Rutschenangebot für Kinder.
Die Kleinsten der Kleinen können sich im Babybecken auf der Igel-Rutsche austoben und gleichzeitig im flachen Wasser planschen. Für den Wasserspaß stehen zusätzlich ein großer Wasserigel und eine wasserspeiende Schlange zur Verfügung.

Etwas rasanter als die Igelrutsche ist die am Rand platzierte Ottili. Diese Kinderrutsche in Schlangenform ist ganze 12,60 Meter lang und schlängelt sich mit von oben nach unten in ein Mini-Auslaufbecken.

In einer bunten Reihe geht es nun weiter mit den Kinderrutschen, welche im Schwierigkeitsgrad variieren und so für jede Altersklasse von 4 bis 12 Jahre Spaß und Action versprechen. Die blau-rosafarbene Bambini Star bietet als Mini-Freefall gleich den ersten Nervenkitzel, wenn es aus etwa 3 Metern Höhe die 9,40 Meter lange Rutsche hinab geht.
Die Triple Slide daneben bietet auf drei einzelnen und parallel verlaufenden Bahnen Familienspaß. So können die Eltern gemeinsam mit ihrem Nachwuchs rutschen oder die Kids können sich auf den drei unterschiedlich ausgestalteten, schnurgeraden Bahnen der Breitrutsche gegenseitig duellieren.

Mit der Funky-Bee startet rechts neben der Triple Slide eine Röhrenrutsche für Kinder, welche der große Bruder der Bambini-Star als Röhrenrutsche darstellt. Hier geht es auf insgesamt 13,40 Metern dem Flachwasserauslauf entgegen.
Ein erstes Highlight stellt die Clear Water Breitrutsche dar. Die durchsichtige Plexiglasrutsche überzeugt Kinder durch bunte Lichteffekte unterhalb des Plexiglases und führt über in ein breites Auslaufbecken.

Rasant und Actionreich wird es auf der Galaxy Twister. Diese Röhrenrutsche bietet im Inneren bunte Lichteffekte und ist erst ab 6 Jahren freigegeben. Auf insgesamt 38 Metern wartet auf die Rutschenfans von morgen eine kurvenreiche Rutschpartie durch die Edelstahl-Röhre.

Die Blue Twin und die Yellow Twin sind Zwillingsrutschen, wie der Name unschwer erkennen lässt. Die Blue Twin ist mit 32,80 Metern allerdings etwas kürzer und bietet dadurch dank gleicher Starthöhe einen etwas rasanteren Verlauf durch die Edelstahl-Röhre mit bunten Lichteffekten.
Die Yellow Twin ist 35,90 Meter lang und etwas gemütlicher. Auch hier warten bunte Lichteffekte und Lauflicht-Ringe auf die kleinen Rutschenfreaks.

Das Highlight und die damit letzte Rutsche nur für Kinder ist die Boomerango Riesenrutsche. Die 22,50 Meter lange Rutsche ist eine Half-Pipe Rutsche. Das Spaßgerät startet aus etwa fünf Metern Höhe, von wo an es steil hinab und auf der anderen Seite wieder hoch geht. So pendelt man langsam aus und kommt unten zum Stehen. Durch ein Drehkreuz wird die Rutsche dann verlassen und der nächste Rutscher kann in die Röhre starten.

Jetzt wird es auch für die Erwachsenen interessant. Auf drei Ebenen verteilt starten hier die sechs verbleibenden Riesenrutschen im Badeparadies Schwarzwald. Den Anfang macht die Space Wave Breit-Wellenrutsche aus Edelstahl. Die Bahn führt über 25 Meter und mehrere Wellen dem breiten Auslaufbecken entgegen. Die Rutsche ist ab 7 Jahren freigegeben und ist somit auch ein Spaßgarant für Kinder.

auf der nächsten Ebene startet ganz rechts die Crazy Viper Edelstahl-Rutsche. Die offene Halbschalenrutsche von Wiegand-Maelzer besticht durch einen rasanten Verlauf, zahlreiche scharfe Kurven und ein übertunneltes Teilstück am Ende. Nach 90 Metern schlägt man mit Karacho im Flachwasser-Auslauf ein. Geschickt platzierte Schwallblenden verhindern während der Rutschpartie das Rausfallen aus der Rutsche. Je nach Rutschhaltung wird man nämlich ganz schön flott auf der fugenlosen Riesenrutsche.

Auf selber Höhe wie die Crazy Viper startet links daneben die Freefall-Rutsche. Hier wacht ständig ein Bademeister über den reibungslosen Betrieb. Die Rutsche ist zusätzlich durch eine Ampelanlage und ein Drehkreuz gesichert, sodass Kollisionen ausgeschlossen sind. Die Kamikaze-Rutsche ist mit einer Zeitmessanlage versehen, welche auch tatsächlich motiviert, sich noch ein Stück schneller in die nur 30 Meter lange Bahn zu stürzen. Die Rutsche startet aus einer Höhe von 10 Metern und führt dann schnurgerade und mit 60° Neigungswinkel nach unten. Die Rutsche ist aufgrund der vorherschenden Kräfte erst ab 13 Jahren freigegeben, was wir durchaus als sinnvoll erachten.

Auf der obersten Ebene warten die drei längsten und unserer Meinung nach besten Rutschen. Ganz links geht es mit der X-Tube Reifenrutsche los. Reifen gibt es im Auslaufbereich, rutschen ohne Reifen ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Die Röhrenrutsche von Wiegand-Maelzer bietet einen ovalen Querschnitt und erinnert entfernt an die Magic Eye aus dem Galaxy Erding. Allerdings ist der Durchmesser etwas kleiner. Dafür geht es umso zackiger durch die Kurven der 180 Meter langen Reifenrutsche. Teilweise muss man aufpassen, dass es einen nicht aus dem Reifen haut, wenn man im spitzen Winkel auf die Kurven zurast. Begleitet wird die Rutschpartie durch Daylight-Ringe und Daylight-Löcher.

Ganz rechts startet die Galaxy Flash. Diese White Hole Riesenrutsche darf ebenfalls nur mit Reifen benutzt werden. Highlight der Röhrenrutsche mit weißer Innenbeschichtung ist ganz klar das Glaselement, durch welches man ganz kurz das Gefühl bekommt, ins Nichts zu rutschen. Leider ist die Röhre etwas kurz, sodass der Effekt nur kurz anhält. Fast wahnsinnig macht einen allerdings die Beleuchtung im inneren der Rutsche. Schnell aufblinkende, blitzende LED-Lichter verwirren einen teilweise so sehr, dass man die Orientierung verliert. Absolut nichts für Epileptiker, ansonsten aber mal eine ganz neue Rutscherfahrung und ein riesen Spaß. Nach 140 Metern endet die Rutsche im Flachwasser-Auslauf. Trotz Entschärfung herrscht dort immer noch eine tückische Strömung, sodass man Mühe und Not hat, sicher aus seinem Reifen aufzustehen, ohne umzufallen. Anfangs war das Landebecken so gefährlich unterströmt, dass es sogar zu Unfällen kam und die Rutsche bei unserem ersten Besuch 2011 wegen Ausbesserungsarbeiten geschlossen war.

Absolutes Highlight und einzigartig auf der Welt ist die riesige Monster-Halfpipe mitten in der Halle. Die größte Edelstahl-Half-Pipe-Rutsche der Welt startet ebenfalls von der obersten Plattform aus 12 Metern Höhe. Eine Drehkreuzanlage verhindert, dass sich mehr als ein Rutscher gleichzeitig auf der Bahn befindet. Die Rutsche ist insgesamt nur 70 Meter lang und ist entsprechend actionreich. Die Half-Pipe ist eine reine Reifenrutsche, ohne Rutschreifen droht eine extreme Verletzungsgefahr. Also unbedingt beachten!
Nach dem Grünsignal auf der Ampel geht es durch das Drehkreuz zur Startplattform. Dort kann man sich bequem auf seinen Reifen setzen und sich an der Seite über eine Schiene in die Rutsche ziehen. Ab da beginnt ein wahrer Höllenritt. Zuerst geht es durch eine zackige, kurvige Strecke. Nach einer S-Kurve folgt unmittelbar ein steiler Drop, wo man auch kurz von der Rutschfläche abhebt und wirklich das Gefühl hat, kurz schwerelos zu sein.

Unten geht es dann in steilem Winkel und mit einer irren Geschwindigkeit in die fast senkrecht stehende Half-Pipe. Absolut irre und genial zugleich! Eine leichte Neigung sorgt dafür, dass man in den Auslauf-Bereich befördert wird. Man sollte sich stets gut im Reifen festhalten, um nicht auf die Edelstahl-Konstruktion zu donnern. Wer nicht genug Schwung hat und mit den Füßen bremst, büst dies spätestens am Hügel vor dem Auslaufbecken. Dieser Hügel soll eigentlich überschüssige Energie abbauen und den Bremsvorgang einleiten. Einige schaffen es allerdings nicht, über den Hügel zu kommen und müssen dann zu Fuß den Weg zum Ausgang der Rutsche zurücklegen.
Die Monster-Halfpipe ist eine absolut geniale und einzigartige Rutsche. Muss man unbedingt gerutscht sein! Wer einmal damit angefangen hat, nimmt auch gerne eine längere Wartezeit in Kauf, um nochmal zu rutschen.