Freibad Mettlach

Leider spielt das Wetter im Sommer nicht immer mit, wenn es um Besuche in Freibädern geht. Uns schreckt das nicht ab, solange das Freibad wenigstens geöffnet hat. Genauso war es bei unserem Besuch im Freibad Mettlach im Saarland. Das kleine Freibad liegt am Stadtrand von Mettlach direkt an einem Waldstück an einer Hauptverkehrsstraße. Durch die verkehrsgünstige Lage und die gute Ausschilderung innerhalb Mettlachs ist das Finden des Open-Air-Freizeitbades kein Problem. Ein großer, ungeteerter Parkplatz bietet reichlich Platz und auch an der Straße gibt es eine große Parkbucht. Das Freibad liegt direkt an einem Sportplatz und bereits von außen sieht man das langgestrecke Eingangsgebäude, wo sich auch die Umkleiden befinden.

Der Eingangsbereich ist eher untypisch für ein Freibad. Denn hier findet man nicht die klassischen Drehkreuze, sondern bezahlt an einem Schalter direkt nach dem Betreten des Gebäudes. Verlassen wird das Freibad über ein innenliegendes Drehkreuz. Beim Betreten befindet man sich im oberen Stockwerk des Freibad-Gebäudes. Dort gibt es lediglich Wert-Schließfächer in unterschiedlicher Größe, die bei Benutzung mit 1-Euro-Münzen gefüttert werden müssen.

Im Erdgeschoss gibt es dann die überdachten Umkleiden und die Duschen. Außerdem stehen Schließfächer für Klamotten und Taschen zur Verfügung. Allerdings sind diese in ihrer Anzahl stark begrenzt und so empfiehlt es sich, nur das Notwendigste mit ins Freibad zu nehmen oder einfach die Tasche mit auf die große Liegewiese zu nehmen.

Eine besondere Erwähnung gilt den Duschen, welche nach Frauen und Männern getrennt jeweils drei einzeln abschließbare Duschkabinen bieten. Dort kann man über eine Mischbatterie die gewünschte Wassertemperatur einstellen und fast wie zu Hause ungestört duschen. Eine tolle Lösung und gerade für ein Freibad schon fast Luxus.

Die Beckenlandschaft des Freibades Mettlach ist überschaubar, bietet aber alles, was man in einem städtischen Freibad erwartet. So gibt es ein 33 Meter langes Sportbecken mit sechs Bahnen. An allen Schwimmbahnen befinden sich sowohl am Fuß- als auch am Kopfende Sprungklötze, um den sportlichen Start ins beheizte Nass zu ermöglichen. Beheizt wird ausschließlich mit Sonnenenergie. Hierfür sind auf dem gesamten Freibad-Areal schwarze Rohrschlangen verteilt, durch welche das Wasser zirkuliert. So wird bei Sonneneinstrahlung das Wasser entsprechend aufgeheizt. Bei unserem Besuch bedeutete das bei nur mäßig warmen 18°C Lufttemperatur und stark bewölktem Himmel immerhin noch eine Wassertemperatur von 22°C. An sonnigen Tagen dürfte hier einiges mehr drin sein.

Unter einer Brücke hindurch gelangt man per Durchschwimmkanal zum Sprungbecken. Dort stehen ein 1-Meter-Sprungbrett, ein 3-Meter-Sprungbrett und ein 5-Meter-Sprungturm zur Verfügung. Die Wassertiefe beträgt hier die in Springerbecken üblichen vier Meter.

Das größte Becken ist das 50 Meter lange und 50 Meter breite Freizeitbecken. Die riesige Wasserfläche bietet somit ausreichend Platz für Nichtschwimmer, das Wasser ist zwischen 0,60 Meter und 1,35 Meter tief. Besonderheit ist der behindertengerechte Beckeneinstieg, welcher auch Rollstuhlfahren und gehbehinderten Personen einen leichten Einstieg ins Becken ermöglicht. Aber auch Treppen gibt es an jeder Seite des Beckens. Einzige Wasserattraktion - abgesehen von der Riesenrutsche - ist ein großer Wasserpilz im eher flachen Wasser.

Etwas abseits auf der Liegewiese findet man dann noch ein Kinderplanschbecken, welches aus drei Segmenten mit unterschiedlich tiefem Wasser besteht. Einzige Attraktion sind zwei Schwallduschen. Eine Kinderrutsche, bunte Spielfiguren oder ähnliches gibt es nicht. Das Becken würde problemlos Platz für solche Attraktionen bieten - schade, dass man den Platz hier nicht nutzt und das Becken damit attraktiver gestaltet. Das Becken wird umgeben von einer hüfthohen Hecke, in deren Nischen Bänke platziert sind. So können Eltern ihren Nachwuchs problemlos im Auge behalten. Für die kleinen Badegäste gibt es abseits des Beckens auf der großen Liegewiese zusätzlich noch ein paar Spielplatz-Geräte zum Austoben.

Besuchsgrund für uns ist natürlich die große, offene Riesenrutsche. Die 60 Meter lange Bahn startet von einem eigenen Turm, welcher per Wendeltreppe erklommen wird. Zuerst geht es aber durch ein kaltes Becken, um den letzten Dreck von den Füßen zu spülen. So wird der Schmutzeintrag ins Wasser vermindert. Die Rutsche selbst ist relativ unspektakulär und bietet einen typischen Achter-Verlauf mit zwei 360°-Kurven. Durch einen kleinen Jump am Anfang und einen weiteren im Mittelteil beschleunigt man etwas. Schnellere Geschwindigkeiten werden durch die schmerzhaften Segmentübergänge verhindert. Ein näherer Blick auf die Fugen zeigt, dass es nicht an mangelhaften, sondern an schlichtweg nicht vorhandenem Fugenmaterial liegt! Hier wurden die Segmente einfach verschraubt und ohne Fugenspachtel belassen. So gibt es teils haarsträubend scharfkantige Stellen, die ein extremes Zwicken am Rücken verursachen - hier sollte schleunigst ein Fachmann ran, um die Fugen auszubessern!

Die Rutsche endet mit einer spaßigen S-Kurve durch ein Tunnel-Stück, bevor man dann vom Sofaauslauf im Freizeitbecken aufgefangen wird. Ansich eine gute Familienrutsche, wären da nicht die nicht verfugten Segment-Übergänge, welche einem beim Rutschen im Liegen den Rücken polieren. Im Sitzen spürt man dank Badekleidung davon kaum etwas, allerdings erreicht man so auch keine Geschwindigkeit und bleibt fast stecken.

Für das leibliche Wohl sorgt ein Kiosk direkt im Eingangsgebäude. Dieser ist allerdings nur an gut besuchten Tagen geöffnet, was anders auch garkeinen Sinn machen würde. Vor dem Kiosk gibt es auch entsprechend Sitzmöglichkeiten an Tischen. Auch auf der Liegewiese gibt es kleine Picknick-Stände, welche zudem überdacht sind und somit Schatten spenden. Ein Beachvolleyballfeld oder Fußballplatz gibt es aufgrund des recht überschaubaren Platzes nicht, im Freibad Mettlach steht klar das Wasserangebot im Vordergrund.